Folge 36: Die enge Stirn des Ressentiments

Wird man ein Ressentiment nicht los, macht man ungefähr so ein Gesicht. Und das immer öfter und immer wieder. by Adrian Brouwer, 1636/1638Wird man ein Ressentiment nicht los, macht man ungefähr so ein Gesicht. Und das immer öfter und immer wieder. by Adrian Brouwer, 1636/1638

Bald wird gewählt und wir politisieren ein Gefühl

Die Bundestagswahl steht an und wiedervereint sprechen Jakob und Bruno über ein kompliziertes, relativ junges und hochphilosophisches Gefühl - das Ressentiment. Im deutschen ein Lehnwort aus dem Französischen, für das es keine wirklich adäquate Übersetzung gibt - im Französischen ein vom König des Essais, Michel de Montaigne, eigens geschöpftes Wort, bezeichnet es eine sehr genau benennbare Zusammensetzung einiger eher unangenehmer Gefühle. In der richtigen Konstellation ergibt sich als Ressentiment dann eine hochpathologische und politisch gefährliche Dynamik, die sich auch an der Wahlurne entladen kann. Damit es am 23. Februar nicht zu einer allzu destruktiv anklingenden Emotionensymphonie kommt, wollen wir euch auf die anstehende Bundestagswahl gebührend vorbereiten - soweit das philosophisch möglich ist. Wie immer gilt: Bekämpfung der Ernsthaftigkeit, auch parteipolitisch. Und das angesichts der Situation, in der wir uns BE-fin-den. Außerdem: Jakob bewirbt sich als Sonderbeauftragter für die kommende Bundesregierung, Bruno arbeitet auf dem Friedhof. Im Hörspiel - wer hätte das gedacht - leidet ein Patient, trifft zu seinem Glück auf einen hochkreativen Therapeuten.

Niemand ist gefeit, ein Ressentiment zu entwickeln, am allerwenigsten schützt Geld davor.


Date
January 26, 2025