Folge 28: Tiefenökologie und Ökosophie
Arne Næss’ ökophilosophische Programmatik
Lachen & Schmelzen widmet sich einem Grundlegungsversuch und -dokument der Ökobewegung. Der norwegische Philosoph Arne Naess entwarf 1972 die einflussreiche Tiefenökologie (er unterschied sie von der flachen Ökologie), mit deren Hilfe er eine ökologische Philosophie, die Ökosophie begründen wollte. Neologismen waren nicht seine Stärke. Und seine manifestartigen Thesen zum „ecological fieldworker“, zum „biospherical egalitarianism“ oder auch zur „anti-class posture“ der Tiefenökologie wirken eklektizistisch. Dennoch formuliert er einiges, was noch heute zum festen Vokabular der Klimagerechtigkeitsbewegungen gehört. Die mangelnde Selbstständigkeit seines Ökophilosophischen Entwurfs verweist jedoch vor allem auf Konzepte, denen wir uns in Zukunft widmen werden.
On another note gestaltet sich die kapitalistische Landnahme im Meer schwierig. Das Element Wasser ist schlecht greif- und eingrenzbar. Über zwei Drittel der Erdoberfläche sind aber azzuro — die Erde steht im Grunde
unter Wasser. Wie der Mensch des modernen Nationalstaats, dem Grenzen wichtig sind, damit umgeht, ist Gegenstand der Unterhaltung zweier Reisebekanntschaften auf hoher See; ein eigentümlich gegen den Wind Anschreiender und ein poetisch veranlagter Seerechtsexperte, der mit seinem wienerischen Dialekt ringt, informieren uns ganzheitlich und nachhaltig - von Atlas’ Spaerlebnissen bis zum Tieflandsockel.